„Fährexit“-Chaos bei Elbferry muss beendet werden ! DIE LINKE sieht Politik in der Verantwortung

DIE LINKE kritisiert auf das Schärfste die erneuten Verzögerungen beim Start der neuen Fähre Cuxhaven-Brunsbüttel. Das Hin- und Her der Ankündigungen und Absagen erinnert fatal an das Chaos beim Brexit.

Bei Lichte besehen waren und sind die von einigen Lokalpolitikern hochgeschraubten Erwartungen an den möglichst sofortigen Beginn des Fährbetriebs unverantwortlich, denn der künftige Betreiber hat erneut bestätigt:

• Die Finanzierung ist nachwievor nicht gesichert. Mit den Banken ist man nur „in Gesprächen“
• Es gibt keinen Kaufvertrag sondern n u r (rechtlich nicht verbindliche) „Zusagen“.
• Das Nachfolgeschiff in Norwegen ist immer noch nicht ausgeliefert, sodass die Fähre gar nicht nach Cuxhaven kommen k a n n.

Vor diesem Hintergrund werden vollkommen falsche Erwartungen von denen geweckt, die es offenbar gar nicht erwarten können, das Flatterband bei der Eröffnung des Betriebs durchschneiden zu dürfen.

DIE LINKE begrüsst ausdrücklich die Wiederaufnahme des Fährbetriebes. Vor allem begrüsst sie die Ankündigung des Betreibers das Fährschiff unter deutscher Flagge zu fahren. DIE LINKE war die einzige Partei, die mit Unterstützung der Gewerkschaft ver.di in ihrer Kampagne „Faire Fähre – Faire Flagge“ sich dafür eingesetzt hatte, während andere diese Forderung als „überflüssig“ oder „wohlfeil“ denunziert hatten.

Aber jene täten jetzt gut daran, die Erwartungen an den Fährbeginn nicht weiter hochzuschrauben, denn realistischer Weise ist mit einem Start erst 2020 zu rechnen. Die bis dahin verbleibende Zeit aber sollte genutzt werden, das gesamte Konzept noch einmal zu überdenken, denn ein weiteres Scheitern dürfte das endgültige „Aus“ für den Fährbetrieb bedeuten. Vor allem den schon seit 2015 von dem Schifffahrtssachverständigen Jürgen Grzeskowiak gegen zu grosse und im Verbrauch zu teure Fähren geäusserten Bedenken muss Rechnung getragen werden. Landkreis und Stadt Cuxhaven werden aufgefordert, ein eigenes Konzept zu entwickeln, um im Falle eines erneuten Scheiterns des Projekts gegebenenfalls die Fähre in kommunaler Regie betreiben oder verchartern zu können.

Ortsverband DIE LINKE Hadeln-Osteland
Sprecher Rolf Geffken
25.3.2019