Zivilflughafen: Ende offen?

Dr. Heier Maßmann

„Es ist schon mehr als nur traurig, wenn Politiker*innen nicht auf Fachleute hören, denn das kostet den Steuerzahlern wieder einmal Millionen!“, kommentiert Dr. Heiner Massmann (DIE LINKE.), Mitglied des Gemeinderats Wurster Nordseeküste, die chaotische Entwicklung und den wirtschaftlichen Niedergang des Zivilflughafens Nordholz.

 

Dabei hatte der Steuerzahlerbund doch schon frühzeitig vor „dem Fass ohne Boden“ gewarnt und vorausgesagt, dass der Flughafen sich zu einer Investitionsruine entwickeln würde. Die geografische Lage im Elbe-Weser-Dreieck, so alle Fachleute unisono, böten keine positiven wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Doch die Flughafenbetriebsgesellschaft (FBG) versuchte immer wieder, mit beruhigenden und viel zu optimistischen Ankündigungen die Bevölkerung von dem unwirtschaftlichen Projekt zu überzeugen.

 

So verlautete beispielsweise seinerzeit, es würde schon bald eine dauerhafte Frachtverbindung von Nordholz nach Burkina Faso geben! Dann sollte eine feste Flugverbindung nach Mallorca unmittelbar bevorstehen. Und kürzlich versuchte die FBG noch, die skeptische Stimmung in der Bevölkerung mit einer Hochschuluntersuchung über die Wertschöpfung des Flughafens positiv zu beeinflussen.

 

Doch alle mehr oder weniger sinnvollen Bemühungen der FBG waren vergebens. Nun haben auch die letzten Firmen den Zivilflughafen verlassen. Was bleibt, ist die traurige Erkenntnis, dass die Politik trotz deutlicher Warnungen hohe Summen in diesem „Fass ohne Boden“ versenkt hat. Dabei haben die drei Kommunen (LK Cuxhaven; Stadt Cuxhaven; Gem. Wurster Nordseeküste) nicht nur über viele Jahre das Defizit von rund 300.000 Euro pro Jahr (!!!) beglichen, zusätzlich ist auch noch ein Hangar errichtet worden, der sage und schreibe 1,6 Millionen Euro gekostet hat!

 

Hätte man die Gesamtsumme in Millionenhöhe nicht für sinnvollere Aufgaben ausgeben können, statt sie aus dem Fenster zu schmeißen? Die Haushalte der Kommunen im Landkreis ächzen aktuell schon unter Schulden und Belastungen – und die dürften aufgrund der Corona-Pandemie noch weiter ansteigen. Die Gem. Wurster Nordseeküste muss sogar ein Haushaltssicherungskonzept vorlegen. Investitionen für die Feuerwehr, die dringendst erforderlich sind, müssen nun durch einen „Soli“ finanziert werden, den (natürlich) die Bürger*innen der Gemeinde aufbringen müssen.

 

Da klingt es geradezu lächerlich und peinlich, wenn (Kreistags-)Politiker immer wieder  sagen, „es seien Chancen da, um den Flughafen zum Erfolg zu machen“ oder der Flughafen könne sich „eines Tages nach Jahren im Dornröschenschlaf“ noch entwickeln!!!